Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags fand Anfang September statt. Gleichzeitig soll die Entstehung eines MINT-Clusters das Innovationspotenzial der regionalen Unternehmen steigern.
Ziel des Projektes ist es, Quantität, Qualität und Erreichbarkeit von MINT-Angeboten in Südniedersachsen nachhaltig zu verbessern und somit das Interesse und die berufliche Orientierung von Kindern und Jugendlichen im MINT-Bereich zu fördern. Dazu sollen vor allem niedrigschwellige, erfahrungsbasierte Lernangebote beitragen. Der Aspekt einer Bildung für nachhaltige Entwicklung spielt dabei eine hervorgehobene Rolle.
Die ersten Angebote der Universität Göttingen stehen bereits: Das XLAB-Experimentallabor für junge Leute richtet Workshops aus, bei denen SchülerInnen die Möglichkeit haben, erste Erfahrungen mit naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen zu machen. Das BLAB, Lebenswissenschaftliches Schülerlabor, richtet Entdeckertouren in den Botanischen Gärten aus, auf denen Schüler:nnen biologische Vielfalt kennenlernen und dabei Pflanzen und ihre Lebensräume untersuchen, kündigt die Leiterin des BLABs Christine Battmer an. Dr. Kristina Wiege, Koordinatorin des MINT:ZE- Projekts an der Universität Göttingen, gibt zudem bekannt, dass es weitere Angebote aus dem Netzwerk geben wird, die auch Pädagog:nnen der Region ansprechen. Neben den Vor-Ort-Terminen bietet die Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung für Lehrer:innenbildung ZEWIL, gemeinsam mit XLAB und BLAB, zusätzlich regelmäßig Onlineveranstaltungen an, in denen universitäre MINT-(Forschungs-) Projekte mit Schüler:nnen diskutiert werden.
Eine Lernortplattform für mehr Sichtbarkeit
Darüber hinaus wird eine digitale Lernortplattform entwickelt, auf der außerschulische Lernorte ihre virtuellen und analogen Angebote und Veranstaltungen öffentlichkeitswirksam und übersichtlich platzieren können. Zudem wird die Plattform digitale Weiterbildungsangebote für PädagogInnen und virtuelle Lernangebote bereitstellen. „Interesse und Nachfrage an MINT-Angeboten sind bei Kindern und Jugendlichen erfahrungsgemäß von Natur aus groß“, sagt David Salim von MyGatekeeper, „daher ist es umso wichtiger, diese Angebote gut sichtbar und leicht zugänglich zu machen.“ Ein MINT-Mobil mit wechselnder Ausstattung befindet sich ebenfalls bereits im Bau. „Damit wollen wir gewährleisten, dass auch Kinder und Jugendliche im ländlichen Raum im wahrsten Sinne des Wortes mit MINT-Themen in Berührung kommen“, betont die Vorsitzende der Robotikfreunde Göttingen, Inge Pfitzner.
Für Professor Thomas Waitz, Projektleiter innerhalb der Universität Göttingen, leistet MINT:ZE zugleich einen wichtigen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit als auch zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region: „Die Bedarfe der Unternehmen an Fachkräften im MINT-Bereich sind schon jetzt enorm – mit MINT:ZE schaffen wir eine Grundlage, um diese Bedarfe langfristig zu decken.“ Susanne Martini, Projektkoordinatorin bei der SüdniedersachsenStiftung, ergänzt: „Wir wollen Südniedersachsen zur MINT-Region entwickeln. Dafür müssen wir den Austausch und die Kooperation aller regionalen MINT-Akteure fördern und nachhaltig etablieren.“
Dem MINT:ZE-Netzwerk gehören derzeit 53 regionale Institutionen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Bildung und Kommunen an. Die Federführung für die Netzwerkkoordination innerhalb der SüdniedersachsenStiftung liegt bei der Bildungsregion Südniedersachsen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Vorhaben für drei Jahre mit 500.000 Euro.